Projekte

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Hier stelle ich Ihnen die Themen vor, an denen ich arbeite und gearbeitet habe, und erläutere kurz meine Überlegungen dazu.

Vom männlichen Normalarbeitsverhältnis zu weiblicher Vielfalt der Erwerbsformen?

Das Normalarbeitsverhältnis - Vollzeit, unbefristet und sozialversichert - ist zwar immer noch vorherrschend in Deutschland, aber nicht mehr so normal. Im Gegenzug sind die "atypischen" Beschäftigungen (befristet, Teilzeit, geringfügig, Solo-selbstständig) nicht so selten, sondern haben einen festen Platz unter den Beschäftigungsformen. Damit einher geht eine stärkere Beteiligung von Frauen und älteren Personen am Erwerbsleben. Zugleich haben sich die Haushaltsstrukturen bzw. Verdienermodelle weg vom Modell des (männlichen) Familien-ernährers hin zu Doppelverdienermodellen hin entwickelt unter Abnahme des Anteils an Mehrpersonenhaushalten (vgl. link). Ist mit den vielfältigen Erwerbsformen eine individuelle Absicherung möglich und gewollt?
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Soziale Investitionen aus Sicht des Capability Ansatzes

Die Europäische Union hat 2013 ein Paket für Sozialinvestitionen verabschiedet, um „in Menschen“ und „ihre Fähigkeiten“ zu investieren. In der Tat markiert diese Neuausrichtung eine Abwendung von der korrigierenden Sozialpolitik hin zu einer gestaltenden, die – wenn es gut läuft – Möglichkeiten im Sinne des Capability Ansatzes eröffnet. Unklar ist jedoch, wann eine Sozialinvestition sich „rechnet“: Wenn die Menschen fit für die Wirtschaft sind oder die Wirtschaft fit für die Menschen ist? Das Projekt RE-InVEST untersucht das Paket für Sozialinvestitionen aus Sicht von Menschenrechten und Capability Ansatz.
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Kindheit, Chancengleichheit und Capability Ansatz

Chancengleichheitsansätze gehören zu den wenigen Gerechtigkeitstheorien, die auf die Kindheit Bezug nehmen – wenn auch nur als Phase zur Herstellung von Chancengleichheit. Der Capability Ansatz (CA) wird manchmal zu den Chancengleichheitsansätzen gezählt. Im Gegensatz zu anderen Chancengleichheitstheorien geht der CA jedoch nicht von einer Hierarchie von Positionen aus, sondern strebt gleiche Chancengleichheit in Bezug auf die Möglichkeit an, ein Leben zu führen, das man aus guten Gründen wertschätzt. Was folgt daraus? Ist der Capability- ein Chancengleichheitsansatz? Genügt ein Moment der Chancengleichheit oder muss sie fortwähren neu justiert werden? Was bedeutet das für die Rolle der Kindheit?
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Nachhaltiger Konsum als Verwirklichungschance

Mit seiner individualistischen Ausrichtung lädt der Capability Ansatz dazu ein, nicht nur das Ziel der Nachhaltigkeit im Wohlergehen von Individuen zu sehen, sondern auch nach dem Beitrag von Individuen zur Nachhaltigkeit zu fragen. Nachhaltiger Konsum ist eine Möglichkeit für Individuen zur Nachhaltigkeit beizutragen. Im Rahmen eines Teilprojekts zum Dritten Bericht zu sozio-ökonomischen Entwicklung in Deutschland (www.soeb.de) untersuchen wir, inwiefern diese Form der Teilhabe allen offen steht.
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Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit

Nachhaltigkeit in einem weiten Sinne besteht darin, nachfolgenden Generationen ebenso wie der jetzigen Generation die Möglichkeit zu sichern, ihre Bedürfnisse zu befriedigen (siehe Brundtland-Bericht). Der Diskussion um einen solchen breiten Nachhaltigkeitsbegriff fehlt bislang jedoch eine konzeptionelle Grundlage. Der Capability-Ansatz bietet sich dafür an, wurde allerdings noch kaum in diesem Zusammenhang genutzt. Das Projekt GeNECA (Gerechte Nachhaltige Entwicklung auf der Grundlage des Capability Ansatzes) erarbeitet eine solche Konzeption, operationalisiert sie in Form von Indikatoren und überprüft ihre Tragfähigkeit in Fallstudien.
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Kinderarmut aus Sicht des Capability Ansatzes

Die alarmierenden Zahlen zur Kinderarmut beziehen sich meist auf den Anteil von Kindern, die in einkommensarmen Haushalten leben. Stattdessen wäre es interessanter, zu erfahren, wie Kinder leben. Der Capability Ansatz fragt, was Menschen tun und sind, was sie tun und sein können. Kindern jedoch schreibt er dieses Potential nur für die Zukunft als Erwachsene zu. Insofern bietet sich der CA einerseits als Ansatz zur direkten Armutsmessung bei Kindern an, andererseits muss er auf die Situation von Kindern angepasst werden.

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Arbeit und das Gute Leben

Leben wir, um zu arbeiten, oder arbeiten wir, um zu leben? Arbeit ist ein Teil unseres Lebens, der oft nur unzureichend erfasst ist. Viele Arbeiten werden nicht als solche gezählt, weil sie nicht bezahlt werden (Haushaltsführung, Kinderbetreuung, ehrenamtliche Tätigkeiten). In der traditionellen Wohlfahrtsökonomie ist Arbeit vor allem eine Last, welche die Wohlfahrt des Einzelnen beeinträchtigt. Im Capability Ansatz lässt sich Arbeit als konstitutiver Bestandteil des guten Lebens fassen, der im Zusammenspiel mit anderen Lebensumständen das Wohlergehen beeinflusst.

Dynamik von Verwirklichungschancen

Der Capability-Ansatz von Sen in seiner aktuellen Fassung verwendet ein komparativ-statisches Modell, stellt aber zugleich die Wahlfreiheit  von Personen - und damit einen Prozess - in den Mittelpunkt. Das Modell wird dem Prozesscharakter von Entscheidungen nicht gerecht und ist auf die Betrachtung des Wahlverhaltens zu einem Zeitpunkt beschränkt. Durch die Verknüpfung der Auswahl von heute mit den Wahlmöglichkeiten von morgen lässt sich diese Spannung auflösen. Die Fähigkeit auszuwählen wird in einem dynamischen Ansatz der Verwirklichungschancen nicht einfach als gegeben vorausgesetzt, sondern ihre Entstehung analysiert.

Zum Zusammenspiel der Dimensionen bei multidimensionalen Armutsmaßen

Armutsmessung umfasst im Allgemeinen zwei Schritte: die Identifikation der Armen anhand einer Armutsgrenze und die Auswahl eines Armutsmaßes, das die Armut in einer Gesellschaft zusammenfasst. Bei multidimensionaler Armutsmaßen müssen zusätzlich die Dimensionen zusammengefasst werden. Dies ist allerdings kein eigenständiger dritter Schritt, sondern wirkt sich auch auf die Identifikation der Armen aus: Reicht die Benachteiligung in einer Dimension aus, um zu den Armen zu zählen, oder bedarf es der multiplen Benachteiligung in allen Dimensionen? Während in der Praxis einiges für den Mittelweg spricht (Benachteiligung in mehr als einer aber weniger als allen Dimensionen), stellt sich theoretisch die Frage, ob multiple Benachteiligung tatsächlich schlimmere Armut bedeutet als die Benachteiligung in nur einer Dimension.
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